Freie Wähler in der Kernstadt – Innenstadt und Wirtschaft  -   Bad Dürrheim, 14. Mai 2024

Sorge vor Solemar-Schließung

Bad Dürrheim – Die Wirtschaftskraft Bad Dürrheims ist eng an den Tourismus und das Solemar geknüpft. Nun setzt der Herzschlag des Kurbetriebs ab dem Jahr 2027 für zwei Jahre aus, das Solemar muss grundlegend saniert werden und schließt daher. Ein Fakt, der den ansässigen Gewerbetreibenden bereits jetzt Kopfzerbrechen bereitet. Anke Lieb, seit über 25 Jahren Wirtin des Gasthauses Krone, forderte im Gespräch mit den Freien Wählern Bad Dürrheim Unterstützung ein. Fraktionssprecher Klaus Götz versuchte, Anke Lieb zu beruhigen. „Die Marketingabteilung sowie die mit dem Umbau beauftragten Abteilungen der Kur- und Bäder GmbH setzen alles daran, die wirtschaftlichen Einbußen so gering wie möglich zu halten.“ Jedoch, so Stadtrat Wolfgang Reichmann, könne man die Schließung nicht zu 100 Prozent auffangen. „Man muss belastbare Lösungen andenken“, so der Vorsitzende der Freien Wähler. Er erinnerte die Runde an das Vorgänger-Bad des Solemars, das Sole-Mineral-Bewegungsbad, und dann an das Interimsbad, das als Zwischenlösung während der Bauzeit des Solemars diente.

In aller Munde war und ist die Neuregelung des Fremdenverkehrsbeitrags. Aufgrund dessen informierten sich die Freien Wähler bei der Krone-Wirtin, wie sie dazu stehe. Sie sagte, ihr sei es am liebsten, würde die Berechnung auf der Grundlage erfolgen, wie bisher. Nämlich, dass der Wirt selber bei der Stadtverwaltung angeben kann, wie viel Prozent der Gäste auswärtig sind. Gegen die Fremdenverkehrsabgabe an sich hat Anke Lieb nichts einzuwenden, sie kritisierte lediglich die Kommunikation mit der Verwaltung. Diese sei nicht zufriedenstellend gewesen.

Ein weiteres Anliegen, das Anke Lieb unter den Nägeln brennt, ist die Verkehrssituation in der Friedrichstraße. „Ein Riesenproblem sind einige E-Bike-Fahrer“, betonte sie. „Viele schießen mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit durch die Straße. Auch für sie gilt die Straßenverkehrsordnung!“ Klaus Götz stimmte der Kronen-Wirtin zu, dass der Radverkehr entgegen der Einbahnstraße ein großes Thema sei. Anke Lieb forderte: „Hier muss eine finale, tragbare Lösung geschaffen werden.“ Dies fordert auch Adolf Fischerkeller, Inhaber der nahegelegenen Bäckerei Fischerkeller. Er sprach sich für eine Geschwindigkeitsanzeigetafel aus, „um den Fahrradfahrern vor Augen zu führen, wie schnell sie wirklich sind.“ Der Versuch der vorübergehenden Sperrung der Luisenstraße ist nach Ansicht von Bäcker Fischerkeller gescheitert. Ab November war der Rathausplatz für über einen Monat lang gesperrt worden. „Ich hatte massive Umsatzeinbußen.“ Weitere Gewerbetreibende teilen dieselbe Erfahrung, weiß Fischerkeller aus Gesprächen. Obwohl nur die Luisenstraße gesperrt war, hätten die Autofahrer den Weg über die Scheffelstraße und nicht den Weg über die Friedrichstraße gewählt.

Adolf Fischerkeller führt die Bäckerei seit über 30 Jahren in fünfter Generation. Mit der Änderung der Fremdenverkehrsabgabe habe er sich arrangiert. Den Freien Wählern erläuterte er die Anforderungen und Änderungen, denen sein Berufsbild in den vergangenen Jahren ausgesetzt war. Unter anderem musste er seine Backstube stets energetisch optimieren, um die gestiegenen Energiekosten in Schach zu halten.

 

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Bildunterschrift: Die Freien Wähler Bad Dürrheim sind Gast bei Bäcker Adolf Fischerkeller (Fünfter von links). Bild: Susanna Schmidt

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